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Aus Kiesgruben wird ein Naherholungsgebiet direkt vor unserer Haustür

Riesige Radlader rollen an uns vorbei und bringen Material zu einer lauten Sortieranlage. In großen, sich in einer bestimmten Frequenz bewegenden Sieben trennen sich hier Steine von Kies und Sand. Berge aus Gestein unterschiedlichster Körnungsgröße entstehen und werden an Unternehmen und Privatmenschen nach gewünschter Menge verkauft.

Das Geographieprofil des 11. Jahrgangs der Gemeinschaftsschule Handewitt ist am 11. Juli 2017 zu Gast im Kieswerk Bahnsen in Hüllerup und sieht vor Ort, wie sich der Raum durch Maschinen massiv verändert. Aus Feldern werden kahle Abraumhalden. Während der Weichsel-Eiszeit vor rund 10 000 Jahren abgelagertes Material wird hier mit Saugpumpen aus den entstehenden Seen geholt. Die Nachfrage danach ist nach wie vor groß. Engagiert und in einigermaßen wetterfester Kleidung trotzen wir dem norddeutschen Regen und erkunden geführt von dem Betriebsleiter des Bahnsen Kieswerkes das Gelände. Mit „Das war spannend zu sehen!“, und „Unglaublich, wie laut es dort war!“, kommentieren die Schülerinnen und Schüler die Exkursion.

Doch was passiert, wenn die Gruben erschöpft sind und sich ein Abbau nicht weiter rentiert? Auf der anderen Straßenseite, nördlich des heutigen Kieswerkes, sehen wir, wie die Natur sich einen Kiesteich wieder zurück erobert. Zunächst siedeln sich auf den Kiesflächen anspruchslosere Pflanzen an. Nach und nach wird das Gelände immer grüner. Insekten, Vögel und Fische bevölkern Stück für Stück den neu entstandenen Naturraum. „Der neue See sah richtig schön und ruhig aus, ich musste direkt ein Foto davon machen“, berichtet ein Schüler von seinen Eindrücken.

Im Umkreis von Handewitt und Wanderup gibt es viele Kiesabbaugebiete, die irgendwann erschöpft sein werden oder es schon heute sind. Hier entsteht das „Seenland um Flensburg“, über das die 11. Klasse bereits im Februar in der Gemeinde ausführlich informiert wurde.